BreathWork in der Therapie – Wie Therapeut*innen und Coaches Atemarbeit nutzen können, um tiefe emotionale Blockaden zu lösen

BreathWork bietet nicht nur individuelle Vorteile zur Entspannung und Stressbewältigung, sondern ist auch ein mächtiges Werkzeug für Therapeut*innen und Coaches.

Es ermöglicht das gezielte Arbeiten mit tief verankerten emotionalen Blockaden, die durch bewusste Atemtechniken an die Oberfläche gebracht und aufgelöst werden können.

In diesem Blogpost werde ich darauf eingehen, wie Therapeut*innen und Coaches die Atemarbeit als ergänzende Methode in ihre Praxis integrieren können, um Menschen bei der Verarbeitung von emotionalen und traumatischen Erfahrungen zu unterstützen.

Die Kraft des bewussten Atmens in der Therapie

In der Therapie geht es häufig darum, emotionale Lasten zu lösen und unbewusste Muster zu durchbrechen, die tief im Körper verankert sind. Viele dieser Muster entstehen aufgrund von unverarbeiteten Emotionen, die mit der Zeit zu Blockaden führen können.

BreathWork bietet eine Brücke zwischen Körper und Geist, die es ermöglicht, solche Blockaden auf eine sanfte, aber effektive Weise aufzulösen.

Anders als reine Gesprächstherapien spricht BreathWork nicht nur den kognitiven Verstand an, sondern setzt direkt am Nervensystem und an den im Körper gespeicherten Emotionen an.

Das bewusste Atmen kann tiefgehende körperliche und emotionale Entladungen auslösen und hilft dabei, alte Muster zu durchbrechen, die sich durch das Verdrängen von Emotionen oder das übernehmen ungesunder Gedankenmuster gebildet haben.

Es gibt eine Vielzahl an Techniken, die in der BreathWork-Therapie genutzt werden können.
Jede dieser Techniken hat spezifische Vorteile und kann je nach Zielsetzung der Sitzung und den individuellen Bedürfnissen der Klient*innen angepasst werden.

Im folgenden findest Du eine Reihe an Möglichkeiten, wie Du nach einer BreathWork Instructor Ausbildung Atemübungen zur Begleitung von Menschen nutzen kannst:

1. Der Vagusnerv als Schlüssel zur Entspannung

Viele Atemtechniken, die in BreathWork genutzt werden, zielen darauf ab, den Vagusnerv zu stimulieren, der eine wichtige Rolle im autonomen Nervensystem spielt.

Der Vagusnerv ist mit zahlreichen inneren Organen verbunden und trägt wesentlich zur Regulierung des parasympathischen Nervensystems bei, das für die Entspannung zuständig ist.

Durch Atemtechniken wie tiefe Bauchatmung oder Nasenatmung wird der Vagusnerv aktiviert, wodurch der Körper in einen Zustand der Ruhe und Regeneration versetzt wird (Frontiers in Psychology - Quelle).

Häufig kann ich in meiner Arbeit beobachten, dass unterdrückte Emotionen zusätzlichen Stress auf das Nervensystem ausüben können.

Es ist, als würde der Körper in einen ständigen Kontrollmodus schalten, um sich vor weiteren potenziellen Triggern zu schützen. Diese ständige "Achtung" bedeutet anhaltenden Stress für den Körper.

Hier können Atemübungen, welche den Parasympathikus aktivieren, besonders hilfreich sein, um diesen Stress zu lösen und den Körper in einen entspannten Zustand zu versetzen.

Für Therapeutinnen bedeutet das, dass sie ihren Klientinnen einen Zugang zu einem tieferen Entspannungszustand ermöglichen können – eine wichtige Voraussetzung, um an emotionalen Blockaden zu arbeiten.

Ein entspannter Körper ist wesentlich empfänglicher für emotionale Arbeit und kann Erinnerungen und Emotionen leichter verarbeiten.

2. Atemtechniken zur Traumaverarbeitung: Holotropes Atmen oder Conscious Connected Breathing

Das holotrope Atmen, entwickelt von Stanislav Grof, gilt als eine Technik, die durch intensives, beschleunigtes Atmen erweiterte Bewusstseinszustände hervorruft. In diesen Zuständen können unbewusste Erinnerungen und Emotionen an die Oberfläche kommen und verarbeitet werden.

Es wird angenommen, dass dabei die Aktivität des präfrontalen Kortex, der für rationale Entscheidungen und emotionale Kontrolle verantwortlich ist, reduziert wird, während die Aktivität des limbischen Systems – welches emotionale Prozesse steuert – verstärkt wird.

Diese Veränderungen helfen dabei, unterdrückte Emotionen bewusster zu erleben und zu verarbeiten, was zu einem Gefühl der Befreiung führen kann.

(MAPS Bulletin - Quelle).

3. Aktivierende Atemtechniken zur Lösung von Blockaden

Aktivierende Atemtechniken wie Power Breath, Bhastrika oder die Feueratmung (Kapalabhati) sind besonders hilfreich, um emotionale Blockaden zu lösen. Diese kraftvollen Atemtechniken fördern die Freisetzung von unterdrückten Emotionen, indem sie den Energiefluss im Körper stimulieren.

Viele Menschen berichten, dass sie während einer BreathWork-Session plötzlich intensive Emotionen wahrnehmen – Gefühle, die lange im Körper "eingefroren" waren, können an die Oberfläche kommen und verarbeitet werden.

Der Atem dient als Werkzeug, um diese Emotionen zu lösen und im Körper und Geist wieder mehr Leichtigkeit zu schaffen.

Außerdem dienen sie als wunderbarer Einstieg für eine Innenreise oder tiefe Meditation.

(Vasant College, India - Quelle 1 ; Universität Regensburg - Quelle 2)

Das Atmen findet immer im Jetzt statt!

Menschen neigen dazu, sich in der Geschichte von vergangenen Ereignissen zu verlieren,

was oft ein Schutzmechanismus ist, um die eigentlichen Emotionen nicht zu spüren.

Das Atmen findet jedoch immer im präsenten Moment statt. Es hilft dabei, im Hier und Jetzt anzukommen und dem Körper zu erlauben, das zu fühlen, was gerade wirklich ist.

Dadurch können Emotionen, die im Körper feststecken, gelöst werden.

Persönliche Erfahrung

Oft beginnt der Prozess bereits nach wenigen Atemzügen:

In meiner Arbeit erlebe ich immer wieder, dass Menschen bereits durch die tiefe Bauchatmung und das Einnehmen ihres 'Inneren Raumes' Zugang zu ihren Emotionen finden. Der Atemprozess wird dabei zu ihrem engsten Begleiter, während ich als BreathWork-Instructor unterstützend den Raum halte. Es ist faszinierend zu beobachten, wie der Atemprozess eine tiefe emotionale Heilung ermöglicht und oft zu sehr positiven Veränderungen im Alltag führt.

BreathWork: Wie bewusste Atemtechniken das tägliche Leben verbessern

Eine Klientin, die ich begleitet habe, erzählte mir, dass sie bereits nach wenigen Wochen einer täglichen 10- bis 15-minütigen BreathWork-Routine (via Video) das Rauchen aufgegeben hat – ein überraschender, positiver Nebeneffekt neben unserer eigentlichen Coaching-Arbeit.

Auch andere Menschen, die ich auf ihrem Weg unterstützen durfte, haben in nur sechs Wochen erstaunliche Transformationen durchlebt. Sie berichten oft, dass sie selbst nicht genau nachvollziehen können, warum gewisse Trigger plötzlich keine Macht mehr über sie haben oder tief sitzende Ängste einfach verschwunden sind. Ich bin jedes Mal aufs Neue überrascht und berührt, wie mutig die Menschen in meinen Sessions solche tiefen Veränderungen in Angriff nehmen. Es erfüllt mich mit Demut, sie dabei begleiten zu dürfen, wie sie ihr Leben durch den Atem transformieren.

Wie Coaches und Therapeut*innen BreathWork in ihre Praxis integrieren können

BreathWork kann sowohl als eigenständige Methode als auch als ergänzendes Tool zu bestehenden Therapieansätzen genutzt werden. Hier sind einige Möglichkeiten, wie BreathWork in die Praxis integriert werden kann:

• Einführung als Entspannungsmethode: Die tiefe Bauchatmung kann als entspannender Einstieg in eine Sitzung genutzt werden, um Klient*innen dabei zu helfen, präsent zu sein und den Stress des Alltags hinter sich zu lassen.

• Atemübungen zur Traumaverarbeitung: Techniken wie das Conscious Connected Breathing können in intensiveren Sitzungen eingesetzt werden, um emotionale Blockaden zu lösen und unterdrückte Emotionen an die Oberfläche zu bringen.

• Gruppenarbeit, Workshops und Retreats: BreathWork eignet sich hervorragend für Gruppenarbeit und kann in Retreats als intensives Tool genutzt werden, um tieferliegende Themen in einem unterstützenden Umfeld zu bearbeiten.

Vorteile von BreathWork für Therapeut*innen und Coaches

Anstatt nur über die Spitze des Eisbergs zu sprechen, kann BreathWork helfen, tief vergrabene Themen ans Licht zu bringen und den Klient*innen zu ermöglichen, emotionale Lasten loszulassen (Quelle: Controlled Breathing and Autonomic Rhythms, PubMed).

Zum anderen stärkt die Arbeit mit dem Atem das Vertrauen der Klient*innen in ihren eigenen Körper und ihre Fähigkeit zur Selbstregulation – ein wichtiger Aspekt in jeder therapeutischen Arbeit.

Fazit

BreathWork bietet eine kraftvolle Möglichkeit, emotionale Blockaden zu lösen und tief verankerte Traumata zu verarbeiten. Für Therapeutinnen und Coaches, die auf der Suche nach neuen, höchst wirksamen Ansätzen sind, um ihren Klientinnen zu helfen, bietet BreathWork eine tiefe, körperliche Erfahrung, die die Heilung auf eine ganzheitliche Weise unterstützt.

Werde selbst zum BreathWork-Instructor und integriere BreathWork in deine Arbeit!

Melde dich jetzt zur Stella Rise BreathWork-Instructor-Ausbildung an!

Nutze die Kraft von BreathWork, um dein eigenes Leben und das deiner Klient*innen zu transformieren. Wenn du Interesse hast, die Methode zu erlernen und anzuwenden, klicke hier, um dich anzumelden, oder kontaktiere mich direkt für ein kurzes telefonisches Gespräch.

Ich freue mich darauf, dich auf dieser inspirierenden Reise zu begleiten!

Präsenz und Heilung wünsche ich dir bei jedem Atemzug!

Alles Liebe Dir,

Anna-Sophia

Gründerin von Stella Rise

P.S. Lass mich gerne in den Kommentaren wissen, welche Fragen Du über BreathWork hast oder welche Erfahrungen Du mit diesen wuderbaren Techniken bereits machen durftest. 😊