BreathWork zur Verarbeitung von Traumata – Wie bewusste Atmung emotionale Heilung unterstützt

Traumatische Erlebnisse hinterlassen oft tiefe Spuren in Körper und Geist.

Viele Menschen kämpfen mit den Auswirkungen solcher Erfahrungen, die sich in Form von Angst, Stress oder emotionaler Blockade zeigen.

In diesem Blogpost schauen wir uns an, wie BreathWork Dir helfen kann, diese Traumata, die wir alle in verschiedenen Formen erlebt haben, zu verarbeiten und emotionale Heilung zu fördern.

Das Ziel von BreathWork ist es, Dich von unnötigen Lasten zu befreien, damit Du mehr Du-Selbst sein kannst, selbstbewusstere und mutigere Entscheidungen triffst und dadurch mehr Fülle in Deinem Leben genießt.

Es ist wie das Abstreifen alter Kostüme oder Emotionen,
die einfach nicht mehr zu Dir passen,
während Du das Gelernte beibehältst,
um Dein Leben zu bereichern.

Was passiert bei einem Trauma im Körper?

Traumata sind mehr als nur Erinnerungen – sie sind im Körper gespeichert.

Der Körper reagiert auf bedrohliche Ereignisse mit einer „Fight or Flight“-Reaktion, die tief in unserem Nervensystem verankert ist. Bei vielen Menschen bleibt diese Reaktion bestehen, selbst wenn die Gefahr längst vorbei ist. Das führt zu einem dauerhaft angespannten Zustand, in dem der Körper Schwierigkeiten hat, in den „Rest-and-Digest“-Modus (Entspannungsmodus) umzuschalten.

Hier kommt BreathWork ins Spiel: Mit bewusstem Atmen lässt sich das Nervensystem beruhigen und der Körper in einen entspannten Zustand zurückführen. In diesem Zustand können vergangene Ereignisse, die in unserem Unterbewusstsein noch „hängen geblieben“ sind, verarbeitet werden – ähnlich wie das Öffnen eines Staudamms, damit frisches Wasser wieder frei fließen kann und Du Dein volles Potenzial ausschöpfen kannst.

Wie BreathWork hilft, Traumata zu verarbeiten

1. Die Rolle des Vagusnervs und die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems

Persönlichkeitsentwicklung durch das Verständnis des Vagus Nervs

BreathWork-Techniken wie tiefe Bauchatmung aktivieren den Vagusnerv, der eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des autonomen Nervensystems spielt. Durch langsames, bewusstes Ein- und Ausatmen, insbesondere durch die Nase, wird der „Rest-and-Digest“-Modus aktiviert. Dies hilft dem Körper, sich zu entspannen und den Stresslevel zu senken, wodurch der Zugang zu tief verborgenen Emotionen erleichtert wird. Dabei geht es nicht um die „Geschichte“ hinter den Emotionen, sondern darum, dass Du sie einmal durchlebst, um sie loszulassen.

Stell Dir vor, Du trägst einen Rucksack voller Steine – manche schwerer, manche leichter. Während einer BreathWork-Session hast Du die Möglichkeit, diese Steine herauszunehmen, anzuschauen und dann beiseitezulegen, während Du weitergehst. Das ist ein Prozess der Befreiung. Wenn Du die Steine im Rucksack lässt und immer weiter hinzufügst, fühlst Du Dich belasteter und eingeschränkter. Das Lösen dieser Lasten ist wissenschaftlich belegbar und zeigt, wie tief BreathWork auf das Nervensystem wirkt (Quelle: "The Influence of Controlled Breathing on Autonomic Function", PubMed).

Persönlichkeitsentwicklung durch BreathWork

Das was wir suchen, ist schon da.
Aber wir dürfen noch etwas loslassen,
um es sehen zu können.

Anna-Sophia Knapp

2. Emotionale Blockaden durch aktivierende Atemtechniken lösen

Aktivierende Atemtechniken wie Power Breath, Bhastrika oder die Feueratmung (Kapalabhati) sind besonders hilfreich, um emotionale Blockaden zu lösen. Diese kraftvollen Atemtechniken fördern die Freisetzung von unterdrückten Emotionen, indem sie den Energiefluss im Körper stimulieren. Viele Menschen berichten, dass sie während einer BreathWork-Session plötzlich intensive Emotionen wahrnehmen. Das ist kein Zufall – durch bewusstes Atmen wird der Zugang zu tieferen Schichten des Unterbewusstseins erleichtert. Emotionen, die lange im Körper „eingefroren“ waren, kommen an die Oberfläche und können verarbeitet werden. Der Atem dient als Werkzeug, um diese Emotionen zu lösen und im Körper und Geist wieder mehr Leichtigkeit zu schaffen (Quelle).

3. Holotropes Atmen als Methode der Traumabewältigung

Holotropes Atmen und das Conscious Connected Breathing, entwickelt von Stanislav Grof und Leonard Orr, sind bekannte Methoden, um Traumata durch bewusstes, tiefes Atmen zu verarbeiten. Diese Techniken kombinieren intensives Atmen mit Musik, um Menschen in einen erweiterten Bewusstseinszustand zu bringen. In diesem Zustand können tief verwurzelte emotionale Wunden an die Oberfläche kommen und durchlebt werden. Das bewusste Durchleben dieser Emotionen kann sehr befreiend sein und eine neue Perspektive ermöglichen.

Wissenschaftliche Perspektive

Eine Studie der University of Arizona zeigte, dass bewusstes Atmen eine starke Wirkung auf das limbische System hat – den Teil des Gehirns, der für Emotionen und Gedächtnis zuständig ist. Durch die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems werden Bereiche des Gehirns, die mit Angst und Stress in Verbindung stehen, beruhigt. Gleichzeitig hilft die verbesserte Sauerstoffversorgung, Stresshormone wie Cortisol zu senken und ein Gefühl von Sicherheit und Entspannung zu schaffen (Quelle).

Eine weitere Studie zeigt, dass Holotropes Atmen tief verankerte emotionale Traumata lösen und zu einem höheren Maß an Wohlbefinden und innerer Ruhe führen kann. Die intensive Atempraxis ermöglicht es, unterdrückte Emotionen bewusst zu verarbeiten, was ein Gefühl der Befreiung und inneren Heilung fördert (Quelle).

Persönliche Erfahrung aus der BreathWork Instructor Ausbildung

In meinen BreathWork Instructor Sessions beobachte ich immer wieder, wie Teilnehmerinnen durch bewusstes Atmen Zugang zu tiefen Emotionen bekommen, diese durchleben und sich danach viel befreiter fühlen. Oft berichten mir Teilnehmerinnen, dass während der intensiven Atmung plötzlich Erinnerungen aus ihrer Kindheit oder aus intensiven Momenten ihres Lebens hochkamen, die lange verdrängt waren. Durch das bewusste Weiteratmen und das „Durchfühlen“ dieser Emotionen konnten sie die Erinnerungen neu verarbeiten und sich von einem Teil der damit verbundenen Last befreien.

Besonders spannend ist, dass viele Teilnehmer*innen mir auch Wochen später berichten, wie sich die Themen, die in der Session hochkamen, im Alltag Stück für Stück lösen konnten. Sie reagieren freier und weniger gesteuert von Schmerz oder alten Mustern, sondern erleben eine neue Freiheit in ihrem Alltag.

Sicherheit und Grenzen von BreathWork

BreathWork ist ein kraftvolles Werkzeug, doch es ist wichtig, mit Achtsamkeit und Respekt an die Praxis heranzugehen.

Menschen mit schweren Traumata oder psychischen Problemen sollten BreathWork nur unter Anleitung eines erfahrenen Trainers oder Therapeuten praktizieren, da starke Emotionen an die Oberfläche kommen können.

Der sichere Raum, der durch eine angeleitete Session entsteht, ist besonders entscheidend, damit die Emotionen verarbeitet und nicht retraumatisiert werden.

Fazit: BreathWork als Schlüssel zur Befreiung

BreathWork bietet eine einzigartige Möglichkeit, auf sanfte, aber tiefgehende Weise emotionale Heilung zu unterstützen.

Durch bewusste Atmung wird der Zugang zu tiefen Emotionen ermöglicht und Raum geschaffen, diese loszulassen und zu heilen.

Techniken wie das holotrope Atmen/Conscious Connected Breathing oder die tiefe Bauchatmung sind nicht nur Werkzeuge zur Entspannung, sondern auch Schlüssel zur Transformation von inneren Wunden.



Falls Du Fragen hast, BreathWork ausprobieren möchtest, Workshops in Dein Unternehmen bringen möchtest oder selbst andere Menschen durch diese wundervollen Techniken unterstützen willst, schau Dich gerne auf meiner Seite um und kontaktiere mich.
Ich freue mich auf einen Austausch!

Präsenz und Heilung wünsche ich Dir bei jedem Atemzug!

Alles Liebe Dir,

Anna-Sophia

Gründerin von Stella Rise

P.S. Ich freue mich über Deine Kommentare! 😊



Hinweis:
Atemarbeit wird in vielen Kulturen schon seit Jahrtausenden praktiziert, um emotionale Heilung zu fördern.
Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz von Atemtechniken in alten schamanischen Ritualen zur Heilung von Traumata.
Wenn Du mehr über den Ursprung von BreathWork erfahren möchtest, kannst Du gerne meinen Blogpost hier lesen.

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BreathWork in der Therapie – Wie Therapeut*innen und Coaches Atemarbeit nutzen können, um tiefe emotionale Blockaden zu lösen

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Ein Mythos unter der Lupe: Warum das Einatmen durch die Nase und das Ausatmen durch den Mund nicht unbedingt entspannt